Einige Informationen für Sie, um etwas Klarheit zu schaffen.
Krankheiten und Erbgutvarianten, auf die wir unsere Collies u. a. untersuchen und/oder testen lassen.
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Degenerative Myelopathie
Degenerative Myelopathie (DM) ist eine progressive neurodegenerative Erkrankung mit spätem Beginn ungefähr ab dem 8. Lebensjahr.
Gegenwärtig sind schon 124 Rassen bekannt, bei welchen sich die degenerative Myelopathie entwickeln kann (Zeng et al. 2014).
Die weitverbreitete Mutation zwischen den Rassen weist darauf hin, dass die Erkrankung ihren Ursprung in Zeiten vor der
Rassendiversifikation hat. Bei den betroffenen Hunden kommt es zuerst zum fortschreitenden schmerzfreien Erschlaffen der
Beckengliedmaße, unkoordinierter Bewegung, danach folgt Muskelatrophie, Ataxie, Inkontinenz und alles endet mit kompletter
Paralyse der Beckengliedmaße. Die Anzeichen, die diese Erkrankung begleiten, sind so ernsthaft, dass die betroffenen Hunde
innerhalb von 3 bis 5 Jahren nach Erscheinung der ersten Anzeichen der Krankheit, sterben. In der Regel wird jedoch der Hund
ungefähr ein Jahr nach Auftreten der ersten Anzeichen euthanasiert.
DM ist eine genetische autosomal rezessiv vererbte Krankheit und tritt bei Hunden auf, die von jedem Elternteil das mutierte
Gen vererben. Selten kann diese Krankheit auch bei Heterozygoten erscheinen, obwohl die Frequenz des Auftritts viel mehr niedriger
ist. Es gibt ein bestimmtes Prozent der Hunde, die positiv auf DM getestet wurden, jedoch entwickelten keine Anzeichen
der Krankheit bis Ende der Lebenszeit. Das kann entweder durch den Tod des Tieres vor Ausbruch der Krankheit oder durch
Existenz von modifizierenden Genen und Umweltfaktoren, die die Symptome beeinflussen, oder durch unvollkommene Penetranz
der Krankheit bei den positiven Homozygoten erklärt werden.
Da die klinische Diagnose erst nach dem Tod bestätigt werden kann, stellt die molekulargenetische Analyse eine ausgezeichnete
Methode zur vorzeitigen Feststellung, ob bei dem Hund ein Risiko der Krankheitsentwicklung besteht oder ob das
Gen auf die nächste Generation übertragen wird, falls es sich um einen Heterozygoten handelt. Wann sich die ersten Symptomen
zeigen und wie schwer die Krankheit verlaufen wird, kann jedoch durch diese Analyse nicht bestimmt werden.
Quelle: https://www.genomia.cz
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